Krieg, Dürre, Viren. In den vergangenen Jahren haben wir erlebt, wie eine Krise nach der anderen unsere sicher geglaubten Strukturen, seien diese politischer, wirtschaftlicher oder biologischer Natur, aufs Tiefste erschüttert haben. Nicht nur die Ränder Europas brennen, sondern auch die Felder und Wälder vor unseren Haustüren. Die Klimakatastrophe ist hier, Wirtschaftskriege schwellen an, politische Systeme erodieren – die Hütte brennt.
Was kann und soll Theater in einer solchen Zeit, einer Zeit des Feuers, einer Zeit der Dürre, der gewaltsamen Konflikte um Ressourcen, leisten? Welche Fragen müssen formuliert werden, welche Sprachen gefunden, welche Gangarten erprobt, welche Netzwerke gewoben werden? Wie kann die Klimakatastrophe, mit all ihren Fluten, Stürmen und Dürren, ihren Vertriebenen, Geflüchteten, Ausgestorbenen, auf die Bühne gebracht werden? Welche Lieder und Tänze, Sprachen und Gesänge brauchen wir, die aus den Herzen, aus den Theatern, aus den Fenstern auf die Straßen und Plätze, in die Plenarsäle, geschleudert, gesungen, getragen werden?
Vom 27.1. bis zum 12.2.2023 laden wir ein zu unserem Winterwerft Laboratorium.
Zum einen: Laden wir Künstler*Innen und Gruppen dazu ein, hier in Frankfurt auf dem Gelände des Vereins protagon in dieser Zeit miteinander zu leben, zu proben, zu trainieren und zu forschen. Sich den oben genannten Fragen zu stellen, Blicke in den Abgrund zu wagen, im Unterholz auf Pirsch zu gehen, das Ohr dick und direkt auf den Bauch unserer rumpelnden Erde zu legen.
Dazwischen öffnen wir Türe und Tore und laden Euch dazu ein, mit uns am Feuer zu sitzen: jeweils an den Wochenenden erwartet Euch auf dem Kulturgelände ein gut gefülltes Programm mit Präsentationen des im Labor erarbeiteteten Materials, Gastspielen der anwesenden Gruppen, Workshops, Gesprächen, Konzerten, Lesungen, Verpflegungen.
Alle Infos – bald hier.